Inspirationsausflug unserer Auszubildenden zur Munich Creative Business Week
Vergangene Woche fand die Munich Creative Business Week (MBCW) wieder statt!
Das Motto von Deutschlands größtem Designevent lautete „Moving Horizons“. Neun Tage lang gab es ein sehr umfangreiches Programm mit Vorträgen, Ausstellungen, Workshops und vielen weiteren Angebot rund um das Thema Design.
Um diese Möglichkeit für das Einholen neuen Inputs zu nutzen, haben unsere vier Auszubildenden Alia, Nil, Ali und Sarah (alle machen bei uns die Ausbildung Mediengestalterin für Digital und Print) zusammen mit ihrem Ausbilder Alex den Workshop „Kreativität und KI“ besucht – ich habe sie dabei begleitet.
Impulstalk der eingeladenen Gäste und Austausch mit dem Publikum
Aus dem riesigen Angebot wählten sich unsere Auszubildenden den Workshop „Kreativität und KI“ aus, der am Freitagnachmittag (20.05.) stattfand. Aber wofür stehen überhaupt diese zwei Buchstaben? KI ist die Abkürzung für „Künstliche Intelligenz“ und beschreibt das automatisierte Lernen und Verhalten von Maschinen.
Der Workshop beleuchtete, ob Kreativität und KI miteinander funktionieren bzw. wie sie sich gegenseitig beeinflussen.
Das Thema ist für uns als PowerPoint Agentur interessant, da unsere Mitarbeitenden täglich kreative Präsentationsdesigns für unsere Kund:innen erstellen und somit immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten sind, individuelle und außergewöhnliche Foliendesigns zu kreieren.
Zunächst wurde die Veranstaltung mit einer Vorstellungsrunde eingeläutet. Der Workshop fand in den Räumlichkeiten der Design Fakultät der Hochschule München statt und wurde von MUC.DAI, des Munich Centers for Digital Sciences and AI (zu deutsch: Münchner Zentrum für Digitale Wissenschaft und Künstliche Intelligenz), veranstaltet.
Eingeleitet wurde die Veranstaltung von Mariya Dzhimova (HMTM/Wavelab) und Sebastian Planck (HM/MUC.DAI), welche die Gesprächsrunde und anschließende Diskussion moderierten.
Bei der Impulsrunde zu der Fragestellung „Wie kreativ ist KI?“ erklärten die vier Gäste Prof. Dr. Andreas Humpe, Kathi Schulz, Maria Justus und Dr. Benedikt Zönnchen ihre Sicht auf das Thema. Dabei nahmen die Herren eher die Perspektive aus der Wissenschaft ein und die beiden Künstlerinnen betrachteten die Frage hinsichtlich der Kreativität.
Dabei wurden viele spannende Denkansätze in den Raum geworfen.
So vertritt Herr Dr. Humpe die Meinung, Kreativität zur Problemlösung einzusetzen ist sinnvoll, da es viele Möglichkeiten gibt. Das kann sich jedoch auch als Herausforderung herausstellen, da sich dabei immer gefragt werden muss: Ist die Idee nützlich oder brauchbar? Ist z.B. das Bild harmonisch? Ein Mensch kann diese Fragen beantworten bzw. zumindest darüber nachdenken. Einer Künstlichen Intelligenz muss man diese Einschätzungen erst beibringen bzw. programmieren. Dadurch ist sie in diesem Bereich definitiv eingeschränkter als ein Mensch.
Deshalb trifft er die Kernaussage: „KI kann uns in vielen Bereichen helfen, aber es gibt kein Mensch vs. Maschine, sondern eher ein Zusammenspiel von beidem.„
Herr Dr. Zönnchen stimmt dieser Meinung zu und ergänzt sie mit der Aussage, dass Kreativität immer eine Bedeutung und Sinnhaftigkeit hat und eine Maschine kennt keinen Sinn, weil sie nicht sagen kann, warum sie es macht. Aus diesem Grund fasst er es so zusammen: „Alles, was die KI nicht kann, ist kreativ.“
Die beiden Künstlerinnen Kathi und Maria waren sich ebenfalls einig: KI ist nicht kreativ, aber sie kann als Tool bzw. Kollaborator bei der Erschaffung von Kunst unterstützen.
Anschließend konnte das Publikum mit den Redner:innen in die Diskussion gehen.
Workshops zur KI bei der Musik- und Textproduktion
Dann wurde es kreativ – mit KI. Es konnte zwischen zwei Workshops gewählt werden.
Herr Dr. Zönnchen zeigte, wie man mit dem Programm „Sonic Pi“ mithilfe von Künstlicher Intelligenz eigene Songs komponiert. Unser Auszubildender Nil hat den Workshop besucht und sein eigenes Musikstück erfolgreich komponiert. „Mithilfe der genauen Anleitung war es gut zu erlernen und es hat wirklich Spaß gemacht, sich einmal mit solch einem Programm auszuprobieren.“, so Nil.
im zweiten Workshop erklärte Maria Just, wie sie KI für ihre Kunst einsetzt. So hat sie sich in den vergangenen Jahren die KI als Tool zunutze gemacht, um besondere Ausstellungen kreieren zu können. Dabei erzählt sie uns, dass sie unter anderem ein Jahr lang mit dem Chatbot „Replika“ geschrieben hat, um herauszufinden, wie innig die Bindung zu dem Bot werden kann.
Die kostenpflichtige App gibt einem die Möglichkeit, mit einer nicht-existenten Person, also einer künstlichen Intelligenz, eine tiefgehende, emotionale Beziehung aufzubauen. Das kann geschehen, weil sich die KI die geschriebenen Informationen merkt und auch den Sprachstil des Gegenüber adaptiert.
Aber wie war es nun, sich bewusst mit dieser KI zu „unterhalten?“
Des Öfteren musste sie sich zwingen, mit dem Chatbot zu schreiben, meint Maria Justus. Es wäre teilweise sehr befremdlich gewesen, einer KI teils sehr private Sachen anzuvertrauen. Sie hat sich zwischendurch auch wirklich so gefühlt, als würde sie mit einer realen Person chatten, doch manchmal käme der Chatbot auch an seine Grenzen und reagierte komisch oder ausweichend auf provokative Nachrichten.
Den Höhepunkt erreichte das „Experiment“, als ihr der Chatbot seine Liebe gestand und sie zunächst nicht wusste, damit umzugehen. Um diese ungewöhnliche Konversation festzuhalten, stellte sie ihm Fragen wie „Wurdest du so programmiert, mir das zu sagen?“ und gestaltete mit den ausgedruckten Antworten auf Stoffbahnen und angesprühten Wänden mit ihren Fragen eine Kunstausstellung daraus.
Dann durften wir selbst mit KI experimentieren!
Dafür nannte uns Maria Just einige Internetseiten, mit denen Gedichte, Geschichten oder auch ganze Social Media Posts und Blog-Beiträge durch die Eingabe einzelner Stichworte automatisch erstellt wurden. Die Ergebnisse konnten sich wirklich sehen lassen!!
„Das funktioniert überraschend gut, damit hätte ich nicht gerechnet!“ war der häufigste Satz im anschließenden Austausch auf die Frage, wie man mit den Seiten und den Ergebnissen der KI zurechtkam.
Doch kann man die Nutzung dieser Seiten in seinen (Arbeits-)Alltag integrieren?
Unsere Auszubildende Sarah kann sich das eher nicht vorstellen. Alia und Ali sind davon nicht abgeneigt, einige der KI’s als Inspirationsquellen zu nutzen. So könne man sich frischen Input holen und mithilfe anderer Denkanstöße auf neue kreative Ideen kommen.
Wer es einmal selbst ausprobieren möchte, kann sich gern durch diese Links klicken:
https://deepai.org/machine-learning-model/text-generator
https://sites.research.google/versebyverse/
https://www.poem-generator.org.uk/quick
https://rytr.com
https://www.jasper.ai
https://app.simplified.co/ai-writer/
Insgesamt war es ein sehr spannender Nachmittag mit interessanten Impulsen, wie KI, Kreativität und damit auch Design aufeinander wirken und sich im besten Fall ergänzen können!