Um Designs entwickeln und erstellen zu können, ist ein Grundwissen über diese Thematik ein großer Vorteil. Designprinzipien geben Designer:innen Richtlinien an die Hand, mit denen sie visuell ansprechende Kompositionen entwerfen können. Oftmals fehlt einem schlichtweg die Zeit, stundenlang das Internet zu durchforsten oder verschiedene Bücher dazu zu lesen. Ihnen geht es auch so? Dann sollten Sie jetzt unbedingt weiterlesen! Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, wie viele Designprinzipien tatsächlich existieren. Deshalb haben wir uns die Prinzipien geschnappt und für einen schnellen und geordneten Überblick selbst zusammengefasst.
1. Ausrichtung
Ein Design setzt sich aus vielen kleinen Elementen zusammen, die am Ende eine Gesamtkomposition ergeben. Damit diese Komposition stimmig und für den Betrachtenden schlüssig und einheitlich aussieht, bedarf es der genauen Ausrichtung der einzelnen Elemente.
Die Anordnung von Texten und grafischen Elementen kann sich auf die Ausrichtung zueinander oder auch im Verhältnis zum Gesamtdesign beziehen. Sind die Bestandteile ohne Bezug zueinander auf dem Design zu finden, entsteht im Kopf des Betrachtenden Unruhe und das Gefühl eines Durcheinanders, weil keine Zusammenhänge erkennbar werden.
Umso wichtiger ist es, dass die Ausrichtung bei einem Design nicht nur an einer Stelle vorgenommen wird, sondern in der Gesamtkomposition übereinstimmt.
2. Hierarchie
Durch Strukturen können wir uns besser orientieren – so auch bei Designs, die eine klare Hierarchie aufweisen. Durch diese können Informationen bewusst hervorgehoben werden. Wichtig ist dabei, die richtigen Dinge durch das Design zu betonen und nicht versehentlich den Fokus auf das falsche Element zu lenken. Geben Sie den Betrachtenden Anhaltspunkte, durch die sie verstehen, worauf sie als erstes, als zweites usw. achten sollten. Eine Hierarchie kann beispielsweise durch Farben, Schriftgrößen bzw. -arten oder einen Maßstab (die relative Größe der Elemente) geschaffen werden.
Merke: Die Hierarchie dient dazu, das wichtigste Element Ihres Designs herausstechen zu lassen!
3. Proportionen
Hier gehen wir nochmal etwas näher auf das Thema „Maßstab“ ein. Er ist die relative Größe der einzelnen Elemente innerhalb eines Designs.
Wir nehmen größere Objekte als wichtig wahr, während kleinere Elemente in den Hintergrund rücken. Nutzen Sie diesen Effekt, um das visuelle Interesse Ihrer Zuschauer:innen zu wecken und deren Blicke bewusst auf bestimmte Teile ihres Designs zu lenken.
Beachten Sie auch den Effekt der Größe der Elemente zueinander: geht dieser zu weit auseinander, wirken Elemente fehl am Platz und verwirren die Betrachtenden.
4. Ausgewogenheit
Das Gleichgewicht zu halten, ist nicht immer einfach, aber doch sehr wichtig. Dasselbe gilt für Designs! Eine Ausgewogenheit zwischen den Elementen ist notwendig, um den Betrachtenden ein Gefühl von Harmonie und Stimmigkeit zu geben.
Erreichen kann man dies z.B. durch die symmetrische Balance. Diese wird erreicht, wenn die Objekte auf beiden Seiten eines Elements an einer zentralen, vertikalen Achse gleich sind. So würden also zwei Textblöcke ein symmetrisches Gleichgewicht herstellen, auch wenn sie nicht denselben Text enthalten.
Eine weitere Ausgewogenheit kann durch die asymmetrische Achse geschaffen werden, bei der die Elemente auf beiden Seiten der zentralen Achse nicht identisch sind. Ein großes Bild und daneben ein Textblock ergeben ebenfalls ein Gleichgewicht. Liegt die vertikale Achse nicht in der Mitte, sollte das Element im schmaleren Bereich visuell stärker gewichtet werden, damit die Gesamtkomposition ausgeglichen wird und als Ganzes wirkt.
5. Kontrast
Um Kontraste zu schaffen, können die Eigenschaften der Designelemente genutzt werden. Typischerweise wird dabei zunächst an das Stilmittel „Farbe“ gedacht. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, Kontraste bei einem Design zu kreieren, wie beispielsweise durch Formen, Strukturen, Größen oder auch Muster. Insbesondere die Größenverhältnisse zwischen den einzelnen Elementen kann eine große Wirkung auf die Gesamtkomposition haben.
Kontraste haben zwei wichtige Funktionen. Zum Einen gelingt es dadurch, Objekte voneinander abzugrenzen und somit ein Design zu erstellen, welches nicht ineinander verschwimmt. Ein Design, dessen Elemente einzeln wahrgenommen werden können, wurde demnach automatisch mit Kontrast versehen.
Zum Anderen schaffen Kontraste Zugänglichkeit. Kontraste haben u.A. einen enormen Einfluss auf die Lesbarkeit von Texten und können somit die Barrierefreiheit eines Designs bestimmen.
Tipp: Es gibt Tools, mit denen Sie die Barrierefreiheit Ihres Designs überprüfen lassen können.
6. Weißraum
Weißraum, auch Negativraum genannt, dient als freie Fläche ohne Elemente innerhalb eines Designs. Es ist der Platz, den die anderen Elemente brauchen, um ihre Wirkung entfalten zu können. Weißraum sollte bei Designs ganz bewusst eingebaut und genutzt werden! Er gibt den Objekten Raum zum Atmen und lässt ein Design übersichtlicher wirken.
Achten Sie deshalb darauf, um Ihre Elemente herum Platz zu lassen. Insbesondere Ihr wichtigstes Objekt können Sie damit hervorragend hervorheben!
7. Wiederholungen/Einheitlichkeit
Die Verwendung gleicher Muster/Schriften/Farben usw. lässt ein Design harmonisch wirken. Sie können mit bestimmten Wiederholungen spielen und Ihrem Design damit eine besondere Stimmung verleihen. Damit erzeugen Sie bei den Betrachtenden das Gefühl von Einklang und Kontinuität.
Durch Einheitlichkeit navigieren Sie die betrachtenden Personen durch Ihr Design und lenken die visuelle Aufmerksamkeit. Damit wirkt das Design aufgeräumt!
Pro-Tipp: Um Designs einen besonderen Twist zu geben und das „klassische“ Design abzulegen, hilft Abwechslung. Dinge einmal bewusst anders umzusetzen, als man es sonst tun würde, kann Wunder bewirken. Diese besonderen Elemente brechen das Design auf und lassen es ganz anders wirken, wodurch auch die Aufmerksamkeit der Betrachtenden völlig verändert werden kann. Probieren Sie es aus!
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit die Grundlagen der Designprinzipien etwas näherbringen. Nun liegt es an Ihnen, diese anzuwenden – und das geht am besten durch Üben und Ausprobieren! VIEL ERFOLG!!
Quelle: https://dribbble.com/resources/principles-of-design