Sie wollen designaffin(er) werden, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Mit den folgenden 5 Tipps lernen Sie es! Dazu ist es wichtig und notwendig, sich mit der Thematik intensiv auseinanderzusetzen. So auch, wenn Sie sich aneignen wollen, warum ein Design funktioniert (oder auch nicht). Dieses Wissen können Sie wiederum in Ihre Arbeit einfließen lassen und profitieren langfristig von diesem andauernden Wissenszuwachs.
Um zu erkennen, was ein (gutes) Design ausmacht und woran es festgemacht werden kann, gibt es einige Möglichkeiten.
Wir geben Ihnen 5 Tipps an die Hand, wie Sie ihr Design-Verständnis aufbauen bzw. erweitern können.
1. Eignen Sie sich die Grundsätze des Designs an
Designprinzipien? Ja, die gibt es! Sie wurden Ende des 19. Jahrhunderts definiert. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat man mit deren Umsetzung begonnen. Ihre Wurzeln liegen in der Verhaltenspsychologie, denn sie beeinflusst, wie Designs von den Benutzer:innen wahrgenommen und angenommen werden. So können Sie durch das richtige Design z.B. steuern, wie wahrscheinlich etwas gekauft wird oder was der Konsumierende als am Wichtigsten empfindet!
Gute Designs können auch ohne die Designprinzipien entstehen, doch bei näherem Hinsehen werden Sie feststellen, dass bei diesen unbewusst dennoch diesen Prinzipien gefolgt wurde.
Das Einprägen der Designprinzipien wird sicherlich mit Aufwand verbunden sein, doch langfristig verhilft es Ihnen zu einem besseren Design-Verständnis. Sind Ihnen die Prinzipien vertraut, sollten Sie sich im nächsten Schritt damit auseinandersetzen, wie sie bei den vielfältigen Designarten eingesetzt werden.
2. Analysieren Sie die Designs anderer Personen
Um ein Gespür für Design zu erlangen, ist es sinnvoll, sich ganz bewusst Designs herauszusuchen, um diese ausführlich zu analysieren. Zerlegen Sie diese in ihre Einzelteile und inspizieren Sie anhand von Kategorien, was Sie an dem Design gelungen finden und warum. Dasselbe können Sie mit Designs machen, die Ihnen überhaupt nicht zusagen.
Hinterfragen Sie, warum das Design Ihnen dieses Gefühl gibt! Liegt es an den Farben, der Anordnung, den Schriftarten etc.?
Nehmen Sie sich das nächste Mal, wenn Sie z.B. ein Buch in den Händen halten, bewusst ein paar Minuten Zeit und stellen sich folgende Fragen:
/ Wie gefällt mir dieses Design insgesamt?
/ Wie finde ich die genutzte Farbpalette?
/ Wie gefällt mir die Typografie? Wie ist die Lesbarkeit/Größe der Schrift?
/ Mag ich die Gesamtanordnung und je nachdem, warum ist das so?
Setzen Sie sich auch ganz bewusst mit Designs auseinander, die Ihnen überhaupt nicht gefallen und notieren Sie sich, was Sie stört. Damit können Sie herausfiltern, ob Ihnen das Design durch bestimmte Widersprüche nicht gefällt oder es schlichtweg nicht Ihren Geschmack trifft. So finden Sie heraus, wohin Ihre persönlichen Präferenzen gehen, wodurch Sie wiederum Ihren eigenen Stil finden können.
Ein weiterer Tipp: Recherchieren Sie explizit nach Arbeiten von den besten Designer:innen aus einem bestimmten Bereich, um zu sehen, womit sich diese Kreativen von der Mehrheit abheben und welche Wirkung diese Besonderheiten haben!
3. Details machen den Unterschied – achten Sie auf diese!
Es gibt viele gute Designs und doch nur wenige, die wirklich herausstechen – weil sie wirklich überraschen, überwältigen, beeindrucken oder faszinieren.
Aber was ist das Geheimnis hinter diesen besonderen Arbeiten? Die Details! Und damit sind nicht unbedingt verspielte Elemente o.Ä. gemeint, sondern Feinheiten, die meistens erst auf den 3. oder 4. Blick wahrgenommen werden. Doch besonders dieses genaue Hinschauen lohnt sich, denn detailreiche Arbeiten haben das gewisse Etwas. Die Schrift in einer bestimmten Größe zu nutzen, beeinflusst das Design genauso wie die abgerundeten Kanten einer Grafik – all diese Kleinigkeiten wirken sich auf das Gesamtbild eines Designs aus!
Am Ende ruft natürlich die Gesamtkomposition eines Werks die Reaktion hervor – doch wie entsteht sie überhaupt? Das gilt es herauszufinden, denn genau diese macht das Design lebendig und einzigartig.
4. Setzen Sie sich bei der Betrachtung Ihrer Umwelt die Designbrille auf
Unser gesamter Alltag ist geprägt von Design – gewollt und ungewollt. Zum einen wurde alles, was wir tagtäglich nutzen, designt. Egal ob Umverpackungen von Lebensmitteln, Autos, Stifte oder auch die Couch im heimischen Wohnzimmer –alles wurde von Personen entworfen.
Genauso gibt es aber auch unfassbar viele Elemente, die einfach existieren. Die Natur ist ein Schauspiel für sich und bietet so vielfältige Design-Inspirationen! Um die eigene Kreativität zu fördern, hilft das Betrachten von Dingen, die nicht „extra“ gestaltet wurden. Natur-Elemente wie Blätter, Schneeflocken oder auch Baumrinde geben einen ganz neuen Input hinsichtlich Formen, Strukturen, Farben usw,
Sie wollen herausfinden, wieso bestimmte Designs so wirken, wie sie es tun? Versuchen Sie, sie nachzubauen. Betrachten allein wird Ihnen nicht immer weiterhelfen, deshalb ist die praktische Auseinandersetzung ein wirksamer Hebel. So kann Ihnen klarer werden, wie was strukturiert ist und demnach funktioniert.
Tipp: Das Beobachten zu üben, fördert das Schärfen der eigenen Sinne. Bauen Sie im Alltag konkret ein, Dinge wahrzunehmen und sich dabei zu fragen: Wie finde ich das? Was gefällt mir daran und was nicht?
5. Holen Sie sich Inspirationen aus anderen Nischen
Wie so oft ist das Ausbrechen aus dem eigenen Alltag meist die größte Inspirationsquelle.
Einfach mal in andere Welten eintauchen und sich anschauen, wie Design dort funktioniert!
Naheliegend ist es z.B. bei der Erstellung eines Videos, sich Videos anderer Personen/Firmen anzuschauen, die so etwas Ähnliches bereits produziert haben. Eine wirklich andere Welt ist das aber nicht, auch wenn die Branchen vielleicht unterschiedlich sind. Falsch ist das natürlich nicht, aber bringt das wirklich frischen Wind in Ihre Ideen?
Lassen Sie sich in diesem Fall doch einmal von Dingen wie Gemälden, Möbeln, Gebäuden oder Zeitschriften inspirieren!
Im ersten Moment scheint das ziemlich abwegig zu sein und Sie denken sich vielleicht: „Was hat das mit meinem Business zu tun?“. Damit liegen Sie goldrichtig – im besten Fall nämlich überhaupt nichts! Diese Dinge haben ganz andere gestalterische Elemente, Farbtöne, Texturen usw., die Sie inspirieren können, diese Eigenschaften auf Ihre Arbeit zu projizieren!
Die Auseinandersetzung mit Designs außerhalb Ihrer Nische stellt definitiv eine Herausforderung dar! Aber es lohnt sich, denn auch wenn sie auf komplett anderen Ebenen stattfinden, lernen Sie so, Design auf Grundlage der Prinzipien zu schätzen – ganz ohne die üblichen Vorurteile, wie ein gutes Design aussehen „sollte“. Ihr Blick öffnet sich mit der Zeit für diese Wahrnehmung, was Ihnen im Alltag eine stetige Inspirationsquelle sein kann!
Mit diesen 5 Tipps können Sie Ihre Augen schulen, (gutes) Designs zu erkennen und umzusetzen – probieren Sie sie aus!
Quelle: https://dribbble.com/resources/develop-design-eye