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Kategorie: i-nterview
10.03.2022

3 Geschäftsführer:innen
für i-pointing

Quelle: Intern


Frauen sollen mehr fordern und selbstbewusst sein – und nichts als gegeben ansehen.

Tatjana Kröger | COO bei i-pointing

Die Entstehung unserer PowerPoint Agentur

Im Rahmen des Internationalen Frauentags, der seit 111 Jahren jedes Jahr am 08.03. stattfindet, habe ich mit unseren Geschäftsführerinnen Marion (CEO), Tatjana (COO) und Sylvia (CCO) über die Entstehung unserer Firma und den möglichen Herausforderungen als frauengeführtes Unternehmen gesprochen.

Wie kam es zur Gründung von i-pointing?

Marion: „Ich war bei Siemens in der Unternehmensberatung tätig und arbeitete im Grafikpool. Dann durfte ich ein Jahr lang Kommunikationsprojekte machen, was mir extrem viel Spaß gemacht hat. Siemens wollte sich jedoch genauer positionieren und wieder mehr im General Management tätig sein. Für mich hätte das bedeutet: zurück in den Grafikpool. Aber das wollte ich nicht.“

Aus dieser Situation heraus hast du entschieden, dich selbstständig zu machen und dein eigenes Unternehmen aufzubauen?

Marion: „Ich habe mit meinem Chef ausgehandelt, dass ich mich mit dem Thema Präsentationsdesign und Kommunikationsevents selbstständig mache. Gesagt, getan – das war im Jahr 2001. Mein damaliger Chef hat es sehr unterstützt und ich hatte sogar einen Rückkehrvertrag, das fand ich sehr spannend! Ein Rückkehrvertrag bedeutet: egal, was ich mache, ich kann mich ein Jahr lang austoben. Irgendwie geht’s schon gut und wenn es nicht gut geht, dann kann ich wieder dort anfangen zu arbeiten. Das fand ich natürlich super!
Das Ganze lief allerdings so gut, dass ich dann nach 3 Monaten eine Kollegin aus dem Grafikpool angerufen habe und meinte: „Bitte komm, das Fax läuft dauern, ich brauche Hilfe!“ und sie kam dann auch – eine Woche später war sie da.“

Wie entstand dann eure Führungsspitze aus 3 Frauen?

Marion: „Die ersten 10 Jahre habe ich ausschließlich mit Freelancern gearbeitet, da ich das Risiko scheute, Mitarbeitende fest anzustellen. Bei einem Glas Wein mit meinem Mann haben wir dann jedoch festgestellt, dass feste Mitarbeitende sinnvoll wären. Somit haben wir uns auf die Suche begeben.“

Sylvia: „Ich war vorher bei einer Unternehmensberatung tätig, allerdings war da nach 4 Jahren die Luft raus und ich war offen für eine neue Arbeitswelt. Ein Freund hat mich damals dazu gebracht, mich auf Xing (damals noch OpenBC) anzumelden und dort zu kennzeichnen, dass ich einen neuen Job suche.“

Marion: „Genau und dort hat mein Mann dich kontaktiert.“

Sylvia: „Das erste Gespräch hatte ich dann aber mit Marion. Für mich war das damals nicht so eine leichte Entscheidung, weil die Firma zu diesem Zeitpunkt erst sechs Festangestellte hatte. Deshalb musste sie ganz schön viel Überzeugungsarbeit leisten! Anfangs ist mir besonders PowerPoint schwergefallen – nach knapp einem Jahr hat es dann aber endlich „Klick“ gemacht.“

Tatjana: „Ich habe nach meinem Realschulabschluss eine Lehre zur Bürokraft gemacht und danach 4 Jahre in einer Taxi-Disposition gearbeitet. Dann kam der Anruf von Marion, dass sie mich gern als Mitarbeiterin einstellen würde. Im Januar 2010 habe ich dann also bei i-pointing begonnen.“

Unsere Geschäftsführerinnen Tatjana, Marion und Sylvia (v.l.n.r.)

Welche Erfahrungen sammelt man als weibliche Führungskräfte?

Und wie hat es sich ergeben, dass Sylvia und Tatjana ihre jetzigen Führungspositionen eingenommen haben?

Marion:
„Zunächst gab es neben mir noch eine 2. Geschäftsführerin. Dann hatte ich alles wieder eine Zeit lang allein gestemmt, bevor ich 2015 Sylvia als Geschäftsführerin mit reingeholt habe, um auszutesten, wie es funktioniert.
Das war bis heute eine sehr gute Entscheidung für i-pointing.
Da das so gut geklappt hat, habe ich 2016/2017 noch Tatjana zur Geschäftsführung dazugeholt. Die Konstellation hat sich als hervorragend erwiesen.“

Okay dann hattet ihr also bisher keine negativen Erfahrungen als weibliche Führungspersönlichkeiten?

Marion: „Ich habe ein aktuelles Beispiel. Mir wollte ein männlicher Geschäftsführer, dessen Unternehmen auf Augenhöhe mit unserem ist, mal wieder die Welt erklären. Der Typ hat so Mansplaining gemacht – ich wusste wirklich nicht mehr, was ich sagen sollte. Das begegnet mir immer wieder – immer noch. Aber ansonsten wurde ich bisher eigentlich immer ernst genommen – sowohl von Kund:innen als auch Mitarbeitenden. Ich habe nie irgendwelche Nachteile gespürt.“

Tatjana: „Aber hattest du das auch nie bei Einkaufsverhandlungen oder so, dass du dich da nicht ernstgenommen gefühlt hast?“

Marion: „Oh ja stimmt, meine erste Einkaufverhandlung mit der Siemens Unternehmensberatung. Da waren wir dann schon zu dritt oder viert, also ein kleines Unternehmen, und dann hatten wir Verhandlungen direkt mit dem Leiter des Backoffice. Das waren wirklich harte Verhandlungen mit dem und irgendwann – jetzt muss man dazu sagen, dass er meinen Mann kennt, weil dieser dort selbst Partner war – irgendwann hat der zu mir gesagt: „Du, wenn du das nicht verstehst, dann frag halt mal deinen Mann. Er erklärt dir das gerne.“ Da habe ich dann schallend gelacht. Das ist schon heftig, aber das kannst du weglachen.

Tatjana: „Natürlich, aber es findet halt trotzdem statt.“

Marion: „Ja, aber ich muss wirklich dazu sagen, ich habe es nicht oft erlebt. Deswegen erinnere ich mich so daran und das ist jetzt 20 Jahre her.“

Frauen haben die Eigenart, dass sie nie nach mehr Geld fragen. Ernsthaft, sie fragen nie danach – ihnen gibt man mehr Geld oder eine Beförderung. Die wenigsten hauen auf den Tisch und sagen: „Ich habe das und das geleistet und jetzt möchte ich mehr Geld.

Marion Koppitz | CEO bei i-pointing

Gab es außergewöhnliche Reaktionen von anderen Personen, wenn ihr von eurem Job bzw. eurer Firma erzählt habt?

Marion: „Früher gingen die Äußerungen Richtung Bewunderung, dass wir drei Frauen in der Geschäftsführung sind, aber es kamen auch Sätze wie „Funktioniert das denn?“ – das ist heute aber auch nicht mehr so. Wesentlich mehr Reaktionen ruft unser Business-Inhalt, das Präsentationsdesign, hervor. „Damit kann man eine Agentur betrieben und Geld verdienen?“ – solche Fragen kamen schon öfter.“

Dann kann man vielleicht sagen, dass sich über die Jahre in dieser Hinsicht schon Besserungen abzeichnen. Trotzdem gibt es solche Situationen im Alltag immer wieder und wir Frauen lächeln es oftmals weg, so wie du Marion es eben auch beschrieben hast.
Was könnte man tun, um (junge) Frauen darin zu bestärken, ihren beruflichen und privaten Weg selbstbestimmt zu gehen?

Marion: „Frauen haben die Eigenart, dass sie nie nach mehr Geld fragen. Ernsthaft, sie fragen nie danach – ihnen gibt man mehr Geld oder eine Beförderung. Die wenigsten hauen auf den Tisch und sagen: „Ich habe das und das geleistet und jetzt möchte ich mehr Geld.““

Tatjana: „Frauen sollen mehr fordern und selbstbewusst sein – und nichts als gegeben ansehen.“

IN DIESEM SINNE: HAPPY WOMEN’S DAY!

Jessica Mann Social Media Managerin

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